Große Zustimmung für ein Dorfgemeinschaftshaus in Bokeloh
v.l.: Bernd Ostermann, Martin Mellentin, Hubert Lüken, Peter Lake, Helmut Knurbein, Hubert Kruse, Hermann Wilbers, Torsten Schonhoff
Aufgabe des bisherigen Schützenhauses - neuer Treffpunkt mit Schießstand am Stationsweg
Der Schützenverein St. Vitus Bokeloh hatte am 21 März zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung in das Hotel Backhaus am Hasetal eingeladen. Mit 146 interessierten Vereinsmitgliedern platzte der Saal aus allen Nähten. Der 1. Vorsitzende Hermann Wilbers eröffnete die Versammlung und begrüßte als Gäste von der Stadt Meppen Bürgermeister Helmut Knurbein und den 1. Stadtrat Bernd Ostermann sowie den Bokeloher Ortsvorsteher und langjährigen ehemaligen Vereinsvorsitzenden Hubert Kruse.
Auf der Tagesordnung stand die Grundsatzentscheidung zur Aufgabe des vereinseigenen Schützenhauses und damit des bisherigen Schützenplatzes zugunsten eines neuen Standortes für ein Dorfgemeinschaftshaus auf dem Sportplatz am Stationsweg (Bild). Bereits auf der letzten Mitgliederversammlung im November 2018 hatte der Vorstand hierzu informiert.
Neuer Platz für ein Dorfgemeinschaftshaus auf dem Sportplatz am Stationsweg in Bokeloh
Anhand einer Präsentation stellte Hermann Wilbers übersichtlich und nachvollziehbar das jetzige Schützenhaus und die mögliche Planung an einem neuen Standort vor. Das bisherige Schützenhaus gehört dem Verein, der Schützenplatz ist im Rahmen eines Erbbauvertrages von der Stadt gepachtet. Zu Beginn wies der Vorsitzende mit Beispielsbildern auf die vielen Mängel und erforderlichen Bau- bzw. Renovierungsmaßnahmen hin.
Zudem wird bereits seit längerem vom Verein überlegt, den 40 Jahre alten und feuchten Schießstand zu erneuern und durch einen neuen Mehrzweckraum zu ersetzen. Diese Kosten müssten vom Verein getragen werden. Wilbers hatte Kosten ermittelt und daraus eine mögliche Belastung von 300 bis 500 € je Vereinsmitglied berechnet.
Ein Ausbau des Schützenhauses am vorhandenen Standort zu einem neuen Dorfgemeinschaftshaus (DGH) erfordert zudem vor dem Hintergrund der geplanten Erweiterung des angrenzenden Baugebietes (Fläche zwischen Schützenplatz und Kindergarten) weitere Maßregeln. Es wären in jedem Fall Lärm- und Schallschutzmaßnahmen notwendig.
Als besonderen Glücksfall bezeichnet Wilbers die in 2017 angelaufene Dorferneuerung für die Dorfregion Bokeloh, Dörgen und Lohe. Aus diesem Programm ergeben sich für ein DGH sehr lukrative Fördermöglichkeiten.
Im Rahmen der Arbeitsgruppe Dorferneuerung hat sich die Idee entwickelt, ein Dorfgemeinschaftshaus mit einem neuen Schießstand an einem zentralen Standort am Stationsweg zu schaffen. Mitglieder des Arbeitskreises und der ortsansässigen Vereine haben sich bereits mit dieser Thematik befasst und auch ein mögliches gemeinsames Nutzungskonzept erarbeitet.
Im Januar hatten bereits einige Schützenbrüder mit Begeisterung das neue DGH mit integriertem Schießstand in Eltern besichtigt. Dieses Projekt wäre eine gute Vorlage für eigene Planungen. Das neue Haus müsste Platz für ca. 100 Personen bieten. Der jetzige Schützenplatz hat eine Fläche von 2.800 m², der mögliche neue Festplatz umfasst ca. 3.400 m².
Lt. Ersten Stadtrat Bernd Ostermann wäre die Stadt Meppen Eigentümer des neuen DGH. Der Schützenverein würde als Trägerverein die Bewirtschaftungskosten (Strom, Wasser, Gas) zahlen. Diese seien aber bei einem Neubau erheblich geringer als beim jetzigen Schützenhaus. Der Schützenverein wäre federführend für die Verwaltung des neuen Domizils zuständig. Weitere Details würden in einem Nutzungsvertrag mit der Stadt festgelegt und der Schützenverein sollte gemeinsam mit der Dorfgemeinschaft eine Benutzungsordnung erstellen. Eine Vermietung für private Feiern ist nicht vorgesehen.
Das Umfeld des Gebäudes wird so gestaltet, dass es für größere Feierlichkeiten des Schützen- und Sportvereins sowie als Parkplatz genutzt werden kann. Der neue Platz wird zum Sportplatz (Wunsch des Sportvereins) durch eine Zaunanlage abgegrenzt. Die Fläche des ehemaligen Schützenplatzes wird künftig als Wohngebiet überplant.
Aus der Versammlung kam der Hinweis, dass nicht die Stadt Meppen Nutznießer eines neuen Baugebietes wäre, sondern die Bauwilligen aus Bokeloh. Bernd Ostermann merkte an, dass die Stadt erst nach der Grundsatzentscheidung zum Standort die Bauleitplanung für das neue Wohngebiet fortführt.
Ortvorsteher Hubert Kruse bedankte sich bei Helmut Knurbein und Bernd Ostermann für die Unterstützung und die notwendigen Informationen und wies auf die historische Situation und einmalige Gelegenheit hin. Ein neues DGH am vorgeschlagenen Standort hätte zudem gute Chancen auf Förderung aus der Dorferneuerung. Kruse hob insbesondere die Bedeutung einer funktionierenden Dorfgemeinschaft, die im neuen DGH am Stationsweg einen gemeinsamen Mittelpunkt finden soll, hervor. Eine gemeinsame Nutzung des Dorfgemeinschaftshauses ist für alle Gruppen vorgesehen.
Der von der Arbeitsgruppe und dem Planungsbüro vorgelegte Dorfentwicklungsplan wird aktuell in den städtischen Gremien verabschiedet, so Kruse. Für Bokeloh sei hier im Plan ein Dorfgemeinschaftshaus mit oberster Priorität aufgeführt. Bei Nutzung dieser Fördermittel hätte der Schützenverein nur die Baukosten für den Schießstand zu tragen, so Bürgermeister Knurbein. Weiterhin wies der Bürgermeister darauf hin, dass in der Bauleitplanung zum neuen Standort Untersuchungen bzgl. Lärmbelästigung zwingend vorgeschrieben seien.
Peter Lake, 1. Vorsitzende des Sportvereins, betonte die gute Zusammenarbeit im Vorfeld und favorisierte auch den Schützenverein als Trägerverein für das neue DGH. Lake appellierte an die Anwesenden, für das DGH am Sportplatz zu stimmen.
Der Ehrenvorsitzende H.-G. Schallenberg wies auf die sich jetzt ergebende einmalige Chance für ein neues DGH hin und forderte die Versammlung auf, sich heute dementsprechend zu entscheiden.
Nach ausführlicher Vorstellung und lebhafter Diskussion kam es dann zur Abstimmung. Mit 7 Gegenstimmen und 10 Enthaltungen ergab sich aus der Versammlung eine klare Zustimmung des Schützenvereins zum Angebot der Stadt, am Sportplatz gemeinsam mit der gesamten Dorfgemeinschaft ein neues DGH bzw. Bürgerhaus zu entwickeln. Knurbein und Ostermann sagten zu, umgehend mit der Genehmigungsplanung zu beginnen.